Kombinierte KFO-Chirurgie

Kieferfehlstellungen werden bei Kindern und Jugendlichen meist mit Hilfe herausnehmbarer, funktionskieferorthopädischer Geräte korrigiert. Diese haben die Aufgabe, das vorhandene Wachstum in die richtige Richtung zu lenken. Ist die Wachstumsphase jedoch abgeschlossen, können Kieferfehlstellungen nur noch durch chirurgische Maßnahmen, eine sog. Dysgnathie-OP, korrigiert werden.

Enge Zusammenarbeit von Kieferorthopäde und Chirurg

Da eine Fehllage der Kiefer fast immer mit Zahnfehlstellungen kombiniert ist, sind neben der Operation begleitende kieferorthopädische Maßnahmen erforderlich. Ziel der kieferorthopädischen Behandlung ist die harmonische Ausformung der Zahnbögen, damit diese nach der Operation ideal zusammenpassen. Aus diesem Grund ist die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit des Kieferorthopäden und des Chirurgen von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der gemeinsamen Behandlung.

Aus diesem Grund findet in unserer Praxis in Bochum in der Regel monatlich eine sog. Dysgnathie- Sprechstunde statt. Zu diesem Termin kommt Prof. Dr. Dr. Eufinger vom Knappschaftskrankenhaus in Recklinghausen zu uns in die Praxis. Gemeinsam mit ihm beraten wir dann die Patienten, die an einer kombiniert kieferorthopädisch- chirurgischen Behandlung interessiert sind. Somit ist es nicht erforderlich, dass unsere Patienten zur chirurgischen Beratung extra ein Krankenhaus aufsuchen müssen.

Unser Ziel: Perfekte Funktion und Ästhetik

Das erste Behandlungsziel ist die Wiederherstellung einer einwandfreien Funktion Ihres Gebisses. Aus diesem Grund werden sowohl die Kosten der kieferorthopädischen Behandlung als auch die Kosten der Operation von den gesetzlichen Krankenkassen sowie den meisten privaten Versicherungen und meisten Beihilfestellen übernommen. Das zweite Behandlungsziel ist immer auch die Wiederherstellung der Gesichtsästhetik, was für viele Patienten eine wesentliche Behandlungsmotivation darstellt.

Intensive Planung für den besten Behandlungserfolg

Eine kombiniert kieferorthopädisch-chirurgische Behandlung beginnt in der Regel mit der kieferorthopädischen Vorbehandlung mit Hilfe einer festsitzenden Zahnspange. Hier sind auf Wunsch verschiedenste Ausführungen möglich, die auch ästhetisch anspruchsvollste Patienten zufrieden stellen. Nachdem die Zahnbögen ideal zueinander ausgeformt sind, wird die folgende Operation zunächst mit Hilfe von Röntgenaufnahmen und Gebissmodellen in einem Kausimulator, einem sogenannten Artikulator, simuliert. Danach erfolgt die stationäre Aufnahme im Krankenhaus für ca. 3-4 Nächte. Während der Umstellungsoperation wird der Knochen des Ober- und / oder Unterkiefers durchtrennt, in die geplante Position versetzt und dort mit kleinen Miniplatten aus Titan stabilisiert.

Die komplette Operation findet in Vollnarkose von der Mundhöhle aus statt, sodass von außen keinerlei Schnitte oder Narben zu erkennen sind. Nach der Operation verbleibt die feste Zahnspange noch drei bis sechs Monate im Mund, da sie nach der Operation zur Feineinstellung des Gebisses benötigt wird. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die Titanplättchen in einer kleinen, oft ambulanten Operation entfernt.

Langfristige Stabilisierung zur Sicherung des Behandlungsergebnisses

Das Ergebnis der Gesamtbehandlung wird nach der Entfernung der festen Zahnspange über einen bedarfsgerechten Zeitraum stabilisiert. Die Stabilisierung kann mit verschiedenen, auf Wunsch auch weitestgehend unsichtbaren Retentionsgeräten erfolgen.